More about… Vanessa Beyer
Vanessa Beyer von hearts and habits
Liebe Kreative Seele… – So fängt Vanessa Beyer von hearts and habits jede Woche ihren Newsletter für kreative Selbstständige an. Ich lese ihn jeden Sonntag auf meinem Bildschirm, rechts von mir eine Tasse Kaffee und links mein Sohn, meistens am Bauen. Vanessa schreibt berührend, interessant und inspirierend. Und das ist auch ihre Berufung, das Schreiben. Vanessa ist freie Texterin mit viel Herz und Seele. Überzeugt euch selbst und lest das schöne Interview mit ihr.
Was wolltest du als Kind sein?
Hm… an einen konkreten Berufswunsch kann ich mich nicht erinnern. Meine Oma erzählt oft, dass ich schon als Kind gerne geschrieben habe. Einige meiner kleinen Werke hat sie auch heute noch.
Welches Zimmer in deinem Haus oder Wohnung ist dein liebstes?
Ich liebe unseren Wintergarten! Hier ist es so schön hell und ich kann die Natur beobachten: die Sonnenstrahlen oder auch Regentropfen, die Blätter im Wind und manchmal auch ein Eichhörnchen. Außerdem ist in diesem Zimmer auch der Lieblingsplatz von meinem Hund Paul.
Paul ist übrigens mein bester Mitarbeiter: Mit seiner Art sorgt er für gute Laune, mit seinen Liegeplätzen für warme Füße und mit seinem theatralischen Gegähne für Feierabend. Vielmehr als das, ist er mein Herz auf vier Pfoten!
Die Selbstständigkeit ist eine spannende Reise, vor allem zu sich selbst.
Was magst du am liebsten an deiner kreativen Selbstständigkeit?
Ich schätze besonders die Freiheit und Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Ich lerne gefühlt bei jeder Aufgabe, jedem Projekt, jeder Begegnung, jeder Herausforderung und jeder Neuigkeit etwas dazu. – Die Selbstständigkeit ist eine spannende Reise, vor allem zu sich selbst.
Aus dieser eigenen Erfahrung heraus sind neben meinen Textaufträgen auch Schreib-Mentorings entstanden. Ich habe gemerkt, dass vielen meiner Kunden anfangs gar nicht klar war, was sie sagen möchten bzw. dass die fertigen Texte nach einigen Monaten nicht mehr aktuell waren. Bei meinen Mentorings für kreative Selbstständige bekommen meine Kunden ein noch persönlicheren Wert: Gemeinsam schaffen wir die emotionale und strategische Basis ihres Schreibens und ihrer Selbstständigkeit. So können sie sich frei entfalten und bekommen mehr Klarheit und ein besseres Bewusstsein, wofür ihr Herz wirklich schlägt und wie sie ihre Selbstständigkeit gestalten möchten – und wie sie ihre Texte entsprechend schreiben können.
Was war der schlechteste Business Rat, den du je bekommen hast? Und welcher der Beste?
Ich bin der Meinung, es liegt in unserer eigenen Verantwortung, was wir uns aus einem Rat mitnehmen. Aus einer schlechten Empfehlung lernen wir also im schlimmsten Fall immerhin, wie wir es nicht machen möchten. So kann auch aus einem vermeintlich schlechten Rat eine wertvolle Erkenntnis werden!
Der beste Rat, den ich bisher bekommen habe, ist: Gönn dir auch mal eine Pause! Ich liebe es, Konzepte zu entwickeln und Wünsche umzusetzen. Ich mache zwar kleinere Pausen im Arbeitsalltag, aber vergesse immer wieder, mir längere Auszeiten zu nehmen.
Nenne einen Künstler oder Kreativen aus der Gegenwart oder Vergangenheit, den du bewunderst?
Interessante Frage, liebe Alejandra, denn mir fällt auf, dass ich mich da nicht beschränken kann und möchte. Vielmehr liebe ich es, in die Geschichten, Ergebnisse, Prozesse und Einzigartigkeiten verschiedener Künstler und Kreative einzutauchen.
Ganz allgemein faszinieren mich die Lebensgeschichten von anderen Menschen, besonders dann, wenn sie Höhen und Tiefen haben.
Welches Werkzeug, Objekt oder Ritual ist nicht mehr wegzudenken aus deinem Arbeitsalltag?
Das klingt vielleicht ein bisschen kitschig, aber: Ich möchte die bewusste Sprache, also die Worte und Sätze, die ich verwende, nicht mehr missen. Damit meine ich nicht direkt die Texte für meine Kunden oder die Kommunikation mit anderen, sondern meinen eigenen inneren Dialog.
Wir nehmen die Worte, die wir sagen und denken, als selbstverständlich hin, dabei können wir uns mit ein paar sprachlichen Kniffen Leichtigkeit, Mut, Vertrauen und Liebe schenken.
Ein alltägliches Beispiel sind Verneinungen. Ein Satz, den viele häufig sagen: „Ich möchte nicht zu spät kommen.“ Unser Unterbewusstsein fokussiert sich dabei auf das „zu spät kommen“ und wir denken in die falsche Richtung. Besser ist es, wenn wir sagen, dass wir pünktlich oder rechtzeitig ankommen werden.
Es fasziniert mich immer wieder, wie wir mithilfe unserer Sprache mehr Freiheit, Selbstvertrauen und Entfaltung gewinnen können!
Worauf bist du in deiner bisherigen Erfahrung am meisten Stolz?
Ich bin besonders auf Entscheidungen stolz, die ich mit meinem Herzen getroffen habe. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Situationen, die wir aufgrund der Vernunft oder sogar wegen gesellschaftlicher Normen wählen, (langfristig) nicht glücklich machen, wenn das Herz etwas anderes sagt.
Nenne uns deine größte Lektion, die du als kreativer Selbstständiger gelernt hast?
Vertraue! Wir werden im Leben und in der Selbstständigkeit immer wieder mit Entscheidungen konfrontiert, bei denen wir vom Denken ins Umsetzen kommen müssen. Genau dann sollten wir auch die Kontrolle loslassen und vertrauen. Das verlangt viel Mut und doch gewinnen wir umso mehr Liebe.

Wie gehst du mit Fehlern oder Misserfolg um und lernst daraus?
Durchatmen! Ein bewusster Moment des Innehaltens hilft mir, meine negativen Gedanken nicht losplappern zu lassen. Ich stelle mir gerne gezielt Fragen zur Reflektion und schreibe sie auf. Einiges davon teile ich auch in meinem Newsletter „Liebe kreative Seele…“. In diesen digitalen Briefen erzähle ich von meinen Erlebnissen, Erfahrungen und Emotionen als selbstständige Schreib-Mentorin, Texterin und Lebensliebhaberin. Denn aus Fehlern und Misserfolgen können wir alle immer etwas lernen.
Hast du ein persönliches oder berufliches Motto?
Wenn du deine Worte teilst, kannst du den Tag, die Woche, den Monat, das Jahr und sogar das ganze Leben deines Lesers verändern – verschönern!
Hast du ein für dich inspirierendes Gedicht, Buch oder Text?
Oh ja, „The Four Agreements“ von Don Miguel Ruiz. Das sollte jeder mindestens einmal gelesen haben. Eine meiner liebsten Zeilen und wichtigste Erkenntnis aus diesem Buch ist diese hier: „Das Wort ist nicht nur ein Ton oder ein schriftliches Symbol. Das Wort ist eine Macht; es ist die Macht, die Sie besitzen, sich auszudrücken und zu kommunizieren, zu denken, und somit die Ereignisse in Ihrem Leben zu kreieren.“
Falls du durch Magie 3 Stunden pro Tag mehr Zeit geschenkt bekommst, was würdest du tun und warum?
Wenn ich drei zusätzliche Stunden am Tag hätte, würde ich sie gerne mit meinen Tieren und Herzmenschen, mit Lesen und mit dem Weitergeben meiner wertvollsten Erkenntnisse über die Kraft der Sprache verbringen.
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Fotos von Anika Römer